“RadOst” übersetzt aus dem Russischen bedeutet “Freude”. Warum heißen wir so?
Das Ganze hat in der Siegener Herder-Bibliothek angefangen. Wir, ein paar Frauen aus Russland, wurden eigentlich schon viel früher eingeladen, bei verschiedenen Festlichkeiten mit Gesang aufzutreten.
Und dann bereitete man in dieser Bibliothek einen Poesieabend vor, gewidmet dem Schaffen der russischen Dichterinnen. Man fragte uns, ob wir etwas zu diesem Thema beitragen könnten. So kam es, dass ich an diesem Abend das Lied “Mich freut’s, daß ich Sie liebe ohne Qual” von Marina Zwetajewa sang, Soja – «Requiеm» der gleichen Autorin. Bei den Proben hörten wir einander zu, wunderten uns, freuten uns gegenseitig über die Fähigkeiten, die jeder mitbrachte. Mischa sang “Die Kerze brannte auf dem Tisch, die Kerze brannte…” Wir Frauen waren begeistert!
Nach diesem Konzert kam eine Frau zu uns, eine Galeristin. Sie bat uns in ihrer Galerie einen Aberd der russischen Musik zu organisieren. Sie hat nicht gewusst, dass wir nie zuvor zusammen als Gruppe gesungen haben. Wir haben ihren Vorschlag angenommen. Valja wurde einbezogen, und alle zusammen haben wir ein anderthalbstündiges Programm ausgearbeitet. Nach diesem ersten gemeinsamen Auftritt in der Gemäldegalerie ist klar geworden: es wurde ein neues Kollektiv geboren.
Den Namen dafür haben wir lange überlegt. Unsere deutschen Freunde empfahlen uns solche Namen wie “Kalinka”, “Troika” u.ä. Einen typischen russischen Namen mit dem Wiedererkennungswert. Wir wollten aber nichts Abgedroschenes nehmen. Deshalb entschieden wir uns für “RadOst”, was ins Deutsche übersetzt “die Freude” bedeutet: dieses Wort enthält sowohl “Osten”, als auch entspricht es unserer allgemeinen Einstellung — Freude am Singen, Freude am gemeisamen Schaffen, und einfach Freude am LEBEN!
Wir wundern uns selbst, wie verschieden wir Vier doch sind:
Der Girarrist Mischa Zakcharov braucht keine Noten: er hat das ideale Gehöhr und er spielt auch nach Gehöhr; und wenn er anfängt zu singen…sein samtiger Tenor lässt niemanden kalt!
Valentina Kramer besitzt die seltene Fähigkeit, die Volkslieder vorzutragen unter Einsatz von urtypischen kehligen Lauten, die man nicht lernen kann! Sie singt so, wie ihre Mutter ind ihre Schwestern, wie russische Frauen seit eh und je in den Dörfern gesungen haben.
Die Stimme von Soja Fuhr-Buschmelev ist ein großartiger Mezzosopran. Das ist eigentlich eher eine Opernstimme, von den Fachmusikern ausgebildet, die bei dem Zuhörer einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
Svetlana hat eine Schlager, – Chansonstimme.
Bei solchen Unterschieden – und doch zusammen! Und dabei, sagt man, klngen wir autentisch, individuell und harmonisch. In jedem Fall, seit dem damaligem ersten Auftritt sind schon mehr als 10 Jahre vergangen, Dutzende von Auftritten haben wir schon hinter uns. Es wird aber weiterhin an der Erneuerung und Vervollkommnung unseres Repertoires gefeilt.